Opus 5
von Elise Reichardt
Premiere
20. September 2012
Regie + Buch
Elise Reichardt, Felix Bieske
Bühnenbild
Daniel Kunze
Technik
Steffen Henschel
Kamera
Florian Biegel
Choreografin
Nadine Pletsch
Organisatorische Leitung
Markus Werth, Janina Fritze
Dramaturgische Beratung
Laura Pia Samide
Ensemble
Adrian Andres, Antonia Bär, Florian Biegel, Malte Bürgstein, Julian Herget, Sebastian Kratz,
Mirjam Kuchinke, Lavinia Lazar, Max Manderscheid, Carlos Mattes, Marlen Müller, Paulina Müller,
Laura Neugebauer, Sarah Oberländer, Neele Rother, Cleo Stenger, Christian Viel, Selina Yanik
“Nicht, dass wir jetzt doch in einem SAW-Abklatsch gelandet sind!”
– Paul
Die Augen geschlossen, die Hände auf der Brüstung liegend. Der kühle Wind aus der Ferne im Gesicht, weht die Sehnsucht ins Herz. Unten das Wasser, das befreien und den Schmerz wegspülen könnte. Fünf junge Menschen öffnen die Augen und finden sich eingesperrt in einem engen Raum wieder. Sie kennen sich nicht. Jeder ist alleine mit sich selbst, seinen Stärken und Schwächen, seinen Eigenarten, und vor allem seiner Geschichte. Und nun auch konfrontiert mit den ängsten vier anderer. Geschlossene Gesellschaft – nur, dass hier nicht unbedingt die Anderen die Hölle sind. Das eigene Schicksal reicht aus, um in die Ecke getrieben zu werden und vor allem auf so kleinem Raum.
Aber das wissen die Gefangenen noch nicht. Oder doch?
Wer hat sie entführt und eingesperrt? Weshalb gerade sie? Was bezweckt der Entführer?
Langsam kommen sie Gemeinsamkeiten auf die Schliche und bieten einen Einblick in ihre Vergangenheit, und dabei auch in das Leben vieler junger Menschen, die sich immer wieder als Spielball ihrer Umwelt sehen müssen. Junge Erwachsene geraten in Konflikt mit der Wahrheit der Eltern, entdecken das Internet, zur Selbstdarstellung gegenüber einem gesellschaftlichen Idealbild, Feiernde fallen nach der Flucht ins Nachtleben in die Realität zurück, Perfektionismus wird zum eigenen Untergang.
Der Grund ihrer Gefangenschaft ist das eigene Unvermögen, sich in unserem Hier und Jetzt zurechtzufinden. Die Anderen, das können die Rettenden sein. Aber schaffen es die fünf Eingesperrten, die helfenden Hände in Anspruch zu nehmen und sich so aus dem Raum zu befreien?
„Ein Ort sei einfach wundervoll, wo man selbst in der Hochzeitsnacht allein sein kann. Ein Ort der Demut, dort erkennst du scharf, dass nur ein Mensch du bist, der nichts behalten darf.“
–Baal